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Märchenkunde: Hilfreiche Tiere


Fischskulptur Stahl

In zahlreichen Märchen treten Tiere als Helfer oder handelnde Figuren auf. Sie können sprechen, manchmal sogar zaubern oder verfügen über andere besondere Fähigkeiten:

Ein Fuchs, der auf seinem Rücken einen jungen Mann blitzschnell von Ort zu Ort trägt und ihm als Berater zur Seite steht (Der goldene Vogel, Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm); der Butt in "Vom Fischer und seiner Frau" (KHM), der die Frau unter anderem zu König, Kaiser und Papst machen kann; der gestiefelte Kater im gleichnamigen Märchen, der seinem Herren zu fürstlichem Gut und einer Prinzessin-Gemahlin verhilft.

 

In anderen Märchen sind es Tiere, die vor anderen Menschen beschützt werden oder deren Leben vom Helden geschont wird, die später beim Bewältigen schier unlösbarer Aufgaben helfen: Ameisen, Enten und Bienen in "Die Bienenkönigin" (KHM) finden alle gesuchten Perlen, den goldenen Schlüssel zur Kammer der Prinzessin auf dem Grund des Teiches und weisen auf die richtige Prinzessin hin, so dass es zur Erlösung derselben kommt.

Im russischen Märchen "Die Froschprinzessin" um Zarewitsch Iwan und die schöne Wassilissa helfen dem Zarewitsch ein Bär, ein Hase, eine Ente und ein Hecht, deren aller Leben er zuvor verschont hatte, die Nadel zu erlangen, auf deren Spitze das Leben des unsterblichen Kostschej versteckt ist.

 

Und manchmal helfen die Tiere sogar einfach so, weil man sie freundlich bittet, wie die Vögel, die Aschenputtel zu Hilfe ruft, um die Linsen aus der Asche zu lesen. Dabei sind manche Helfer tatsächlich Tiere, und manche, wie der Fuchs in "Der goldene Vogel", ein verwunschener Mensch, der selbst auf Erlösung wartet.

 

Allen gemeinsam ist, dass sie den Helden, die Heldin auf einem Stück ihres Weges begleiten beziehungsweise genau im richtigen Moment erscheinen - gerufen, zum Beispiel über ein Büschel Haare oder eine Feder, die als Talismane mitgegeben wurden - oder intuitiv. Sie leisten ihren Beistand oder bringen ihre Spezialfähigkeit ein - zahlreiche kleine Tiere wie Ameisen können zahlreiche kleine Dinge wie Perlen finden, eine Biene findet den Mund heraus, der Honig genascht hat - und damit ist "der Job erledigt". Dann geht es weiter mit der nächsten Aufgabe, oder die Herausforderung ist gänzlich erfolgreich bewältigt.

 

Tiere als Freunde sind bei vielen Menschen in Gestalt von Haustieren populär. Und helfen sie da nicht ebenfalls in bestimmten Situationen, wenn wir einen Zuhörer oder Zuwendung in einer verzwickten oder anstrengenden Situation gebrauchen können? Da ist dann ein anderes lebendiges Wesen, das Wärme, Nähe und ein paar offene Ohren für uns bereit hält. Darüber hinaus wird die heilsame Wirkung aus der Begegnung mit Tieren in tiergestützten Therapien eingesetzt: Therapiehunde, therapeutisches Reiten oder Tiere, die regelmäßig Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder Seniorenheime als eine Art mobiler Streichelzoo besuchen.

 

Kontakt:     mail (et) maerena.de

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